30e Marathon du Médoc 2014
13. September 2014

Marathon du Médoc (Teil 1)

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Quai Antoine Ferchaud / Pauillac
9.39 Uhr / Km 0,02

Los ging es also. 11000 Läufer ungefähr plus ich startete zum längsten Karnevalsumzug der Welt.

Quai Antoine Ferchaud / Pauillac
9.39 Uhr / Km 0,05

Bei einigen Kostümen fragte man sich, wie man damit laufen kann. Aber das klappte offenbar recht gut.

Quai Antoine Ferchaud / Pauillac
9.40 Uhr / Km 0,1
Quai Jean Fleuret / Pauillac
9.42 Uhr / Km 0,4
Le Pré Neuf / Pauillac
9.42 Uhr / Km 0,5

Nach gut einem halben Kilometer hatte sich die Masse zum Ortsende geschoben.

Le Pré Neuf
9.46 Uhr / Km 1,0

Ich kämpfte ab Beginn mit Problemen. Müde, matt und abgeschlagen fiel mir jeder Schritt schwer. Zumal man in der Masse auch keinen vernünftigen Schritt machen konnte, geschweige denn ein eigenes Tempo finden.

Foto: InterAir

Trompeloup
9.52 Uhr / Km 1,8

Wir liefen zunächst immer nach Norden. In Sichtweite des Wassers der Gironde.

Trompeloup
9.52 Uhr / Km 1,8

Ok, so konnte man auch über die Strecke kommen.

Trompeloup
9.54 Uhr / Km 2,0

Ich kämpfte mit dem warmen Wetter, ich kämpfte mit dem Durst, ich kämpfte mit dem Magen und ich kämpfte mit dem Kostüm.

Trompeloup
9.56 Uhr / Km 2,1

Die Idee mit umgebundener Banane zu laufen hatte ich sehr kurzfristig, weil das gedachte Ganzkörper-Bananen-Kostüm viel zu hinderlich gewesen wäre mit meiner miesen Gesundheit.

Und nun scheuerte das Band.

Trompeloup
9.57 Uhr / Km 1,8
Saint-Estèphe
10.03 Uhr / Km 3,0

Den ersten Verpflegungsstand sah ich erst als ich schon fast drüber gefallen war. Der Stand war auch schon ziemlich abgeräumt.

Saint-Estèphe
10.03 Uhr / Km 3,0

Es war auch keine zu sehen, der hier für Ordnung hätte sorgen können.

Ob es da hinten in Richtung des Wagens Getränke gab?

Saint-Estèphe
10.03 Uhr / Km 3,0

Das Essen lag am Boden und Getränke waren wohl aus. Aber etwas weiter hinten fand ich dann noch etwas Orangensaft.

Saint-Estèphe
10.04 Uhr / Km 3,1

Und weiter ging es.

Saint-Estèphe
10.05 Uhr / Km 3,3

Die Kostüme lenkten mich von meinen eigenen Problemen ab und so lief es für eine Weile relativ gut.

Ich war mit einem Schnitt von 7:30 Min/Km unterwegs.

Saint-Estèphe
10.07 Uhr / Km 3,6
Base ULM à Saint-Estèphe
10.03 Uhr / Km 3,0
Saint-Estèphe
10.10 Uhr / Km 4,0
Saint-Estèphe
10.10 Uhr / Km 4,1
Saint-Estèphe
10.15 Uhr / Km 4,7
Saint-Estèphe
10.16 Uhr / Km 4,8

Bunt und bunt. Das paßte doch zusammen.

Grand Vignolles
10.17 Uhr / Km 5,0

Nach 37:59 Minuten erreichte ich Kilometer 5. Ich war nun in ein akzeptables Joggen verfallen und kam ganz gut voran.

Grand Vignolles
10.17 Uhr / Km 5,0
Grand Vignolles
10.18 Uhr / Km 5,1
Grand Vignolles
10.18 Uhr / Km 5,1
Grand Vignolles
10.19 Uhr / Km 5,2

Ein mächtiger Stau am zweiten Verpflegungsstand. Wieder war kein Helfer zu sehen. Dafür um so mehr Läufer, die sich wie die Wilden um die Wasserflaschen balgten.

Grand Vignolles
10.20 Uhr / Km 5,2

Wenn erst nichts da ist und dann die Masse seinen Sechserpack Flaschen entdeckt, dann werden Urinstinkte geweckt.

Grand Vignolles
10.22 Uhr / Km 5,3

Drei Minuten, ohne daß ich voran gekommen war.

Grand Vignolles
10.23 Uhr / Km 5,4

Aber das ging noch schlimmer. Vom Hubschrauber konnte man einen tollen Läuferstau sehen. Schon 400 Meter vor dem Château Montrose ging gar nichts mehr.

Grand Vignolles
10.23 Uhr / Km 5,4

Stillstand. Das gefiel mir gar nicht. Und meinem Kreislauf erst recht nicht.

Château Montrose
10.26 Uhr / Km 5,6

Einige liefen nun links und rechts einfach durch die Weingebiete, manche nahmen die Ellenbogen und schlugen sich einfach nach vorne durch.

Château Montrose
10.29 Uhr / Km 5,8

11 Minuten für 800 Meter. Das ist auch ein Rekord.

Château Montrose
10.29 Uhr / Km 5,8

Der offizielle Weg führte durch das Château, aber da war es so voll, das dauerte zu lange.

Château Montrose
10.30 Uhr / Km 5,9

Also schloß ich mich den wild durch die Botanik Gelaufenen an...

Château Montrose
10.31 Uhr / Km 5,9

...und lief außen um das Château herum.

Rue de Mulhouse
10.32 Uhr / Km 6,0

Und weiter ging es zum nächsten Château.

Rue de Mulhouse
10.34 Uhr / Km 6,3

Das Tempo war mir nun ein wenig zu schnell.

Rue de Mulhouse
10.36 Uhr / Km 6,6

Aber eine Ausweichmöglichkeit bot sich nicht an. Also mußte ich mit der Masse mitziehen.

Wenn ich mal zu langsam war, dann kam recht bald von hinten ein "Allez! Allez!", gefolgt von einem heftigen Schups mit dem Ellenbogen und schon stand ich neben der Strecke im Dreck.

Freundliches Volk.

Rue de Mulhouse
10.40 Uhr / Km 7,2
Château Phélan Ségur
10.45 Uhr / Km 7,8

Und wieder Stau beim Eingang ins Château. Diesmal hielt sich das Chaos aber in Grenzen.

Château Phélan Ségur
10.45 Uhr / Km 7,8
Château Phélan Ségur
10.46 Uhr / Km 7,9
Château Phélan Ségur
10.47 Uhr / Km 7,8

Wein gab es offenbar genug.

Château Phélan Ségur
10.47 Uhr / Km 7,9

"Free Studio Photos" gab es auch. Und war mit Wasser?

Château Phélan Ségur
10.48 Uhr / Km 8,0
Château Phélan Ségur
10.49 Uhr / Km 8,0

Wasser gab es dann also im Hinterhof. Aber besser als gar kein Wasser.

Rue des Écoles / Château Phélan Ségur
10.50 Uhr / Km 8,2
Rue des Écoles / Château Phélan Ségur
10.50 Uhr / Km 8,2

Foto: Meindru Photo

Rue des Écoles / Château Phélan Ségur
10.50 Uhr / Km 8,2

1:11 Stunden und ich war immer noch auf den Beinen. Das war irgendwie erstaunlich.

Foto: Meindru Photo

Rue des Écoles / Canteloup
10.51 Uhr / Km 8,4
Lalande
10.55 Uhr / Km 9,0
Lalande / Château Tronquoy-Lalande
10.55 Uhr / Km 9,1
Château Tronquoy-Lalande
10.56 Uhr / Km 9,3

Und wieder ein Château in das man vor Überfüllung nicht einlaufen konnte.

Château Tronquoy-Lalande
10.57 Uhr / Km 9,4

Ganz clever hatte man aber die Kontrollmatte mitten in das Château gelegt. Also wer um das Château herumgelaufen war, mußte auf der Rückseit dann gegen den Strom in das Château rein.

Château Tronquoy-Lalande
10.58 Uhr / Km 9,4

So eine verfluchte Scheiße. Ich konnte eh schon nur noch im Wechsel gehen und laufen und nun kamen die auch noch mit solchen Schikanen.

Lalande
11.01 Uhr / Km 9,6

Nachdem ich mich durch das Château gequält hatte, ging es weiter auf schmalem Weg.

Chateau Laffitte Carcasset
11.04 Uhr / Km 10,0

Nach 1:24:28 Stunden kam ich bei Kilometer 10 an. Ich hatte nun noch etwas mehr als fünf Stunden für etwas mehr als 32 Kilometer. Einen Schnitt von so 9:45 Min/Km sollte ich doch mit flottem Gehen halten können.

Das klang zwar wahnsinnig, schien aber machbar. Würde ich es trotz der mehr als elenden Vorgeschichte doch bis ins Ziel schaffen?

Chateau Laffitte Carcasset
11.04 Uhr / Km 10,0

Der Plan überlebte nicht eine Minute. Dann stand ich schon wieder in einem Stau. Es war einfach nur zum Verzweifeln. Konnte man nicht einfach nur mal gehen oder laufen? Was für eine Scheiße war das denn?

Chateau Laffitte Carcasset
11.05 Uhr / Km 10,0

An dem Tag trafen sich zwei Welten. Ich und der Marathon du Médoc.

An jedem anderen Tag hätte ich diesen Marathon locker ins Ziel gelaufen. Und bei jedem anderen Marathon hätte ich es auch mit meinem desolaten Gesundheitszustand irgendwie ins Ziel geschafft.

Aber nicht an jenem Tag beim Marathon du Médoc. Das war einfach zu viel von allem.

Chateau Laffitte Carcasset
11.05 Uhr / Km 10,0
Marquis de Saint-Stèphan / Rue du Médoc
11.10 Uhr / Km 10,7

Auf der Straße kam ich dann eine Weile gut voran. An den geplanten Schnitt konnte ich aber nur kurz durch eine etwas längere Lauf-Einlage wieder anknüpfen.

Marquis de Saint-Stèphan / Rue du Médoc
11.10 Uhr / Km 10,7
Rue du Médoc / Leyssac
11.11 Uhr / Km 10,8
Rue du Médoc / Leyssac
11.13 Uhr / Km 11,0
Rue du Médoc / Leyssac
11.13 Uhr / Km 11,0
Rue du Médoc / Leyssac
11.13 Uhr / Km 11,1
Rue du Médoc / Leyssac
11.14 Uhr / Km 11,2

Durch den Ort lief es kurz dann wieder gut. Da kam dann doch wieder Hoffnung auf.

Quälen konnte ich mich, das stand außer Frage. Die Frage war nur, ob man mich auch ließ.

   

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