Eigentlich wollte ich am letzten Morgen meiner Stockholm-Reise gar nicht mehr laufen, aber da ich am Folgetag noch kurzfristig einen Termin für meinen 2018er Sport-Check bekommen hatte, blieb mir kaum eine Wahl.

Auch die Temperatur von nur noch 4°C (nach 28°C vier Tage zuvor beim Marathon) luden eigentlich nicht zum Laufen ein, wenn man nur dünne Shirts dabei hatte.

Aber ich lief dennoch. Ab dem Hostel zunächst den Sveavägen hinauf.

Hier in der Ecke hatte ich 2012 zum Jubilee Marathon gewohnt.

Den Observatorielunden streifte ich nur kurz, da ich weiter nach Norden wollte.

Einmal quer über den Sveavägen gelangte ich von einem Park in den nächsten.

Am Vanadisbadet entlang ging es mächtig steil bergan.

Der Übergang vom Sveavägen zur E4 war eine riesengroße Baustelle. Aber irgendwie navigierte ich mich da durch. Immer Richtung Hagaparken.

Der Park ist 144 Hektar groß und entstand bereits zwischen 1780 und 1797. Bei der Größe kann man da prima herum laufen. Und ein paar schöne Sehenswürdigkeiten gibt es auch. 

Leider sind einige dieser Sehenswürdigkeiten morgens noch abgeschlossen.

Das Haga Slott war hier auch in der Nähe, aber da war auch zu.

Eine hübsche Trail-Ecke, die ich da gefunden hatte. Da gab es bestimmt noch viele von in diesem Park, aber weite Teile waren ja noch zu.

Vermutlich hatte ich noch Glück, daß der Park überhaupt schon offen war.

Oh. Noch etwas Sehenswertes auf dem Weg ins Zentrum.

Die Riesenbaustelle E4 hatte ich wieder hinter mir gelassen.

Nun ging es wieder Richtung Süden.

Da ich im Hagaparken nicht viel sehen konnte, war ich schneller wieder draußem als geplant. Nun hatte ich noch weder genug Minuten noch Kilometer zusammen.

Also machte ich noch einen Umweg Richtung Stockholms Stadion.

Nun lief ich in Gegenrichtung des ersten Kilometers des Stockholm Marathon (die Strecke von 2018).

Diese Straße war Teil der Pendelstrecke beim Jubilee Marathon 2012.

Der Puls ging langsam hoch.

Und da war es. Stockholms Stadion. Da finishte ich 2008 meinen 25. Marathon und vier Tage zuvor meinen 250.

Erst aaaaahhhhhh!!!! Und dann ääääh?

Fantasierte ich oder war da wirklich jemand im Stadion gelaufen? Er tauchte zwar nicht wieder auf, aber ich war mir ganz sicher, daß da jemand durchs Bild gelaufen war. IM Stadion!

Wenn da jemand im Stadion lief, dann mußte es einen Eingang geben. Irgendwo.

Aber ein am Morgen offenes Olympiastadion? Wo sogar der Hagaparken in großen Teilen noch geschlossen war? Das klang doch irgendwie völlig wahnsinnig.

Nichts desto trotz wollte ich zumindest sicher sein, daß es wirklich keine Zugang gab.

Hier war am Marathontag offen. Hier lief man nämlich ins Stadion rein. Kilometer 41,9.

Auf dieser Seite war jedenfalls alles dicht.

Vorne der Haupteingang war auch zu.

Hier war auch alles zu.

Und die Nordseite bei Östermalms IP war komplett dicht.

Und hier beim Klocktornet war auch alles... äh... oder??

Hier offen. Ich dachte, ich spinne. Da war tatsächlich offen. Die Stockholmer lassen ihr Olympiastadion einfach so offen.

Vielleicht war es auch einfach nur ein Fehler oder jemand hatte gepennt. War mir auch egal.

Schnell rein. Mehr als mich wieder raus schmeißen konnten sie ja kaum tun. Und selbst wenn.

Ich wollte rein in "mein" Olympiastadion. In das Heiligtum meiner Marathon-Jubileen.

Irgendwann mußte ich dann aber doch mal weiter. Ich hatte schließlich noch einen Flug nach Hamburg zu erreichen. (Den würde die Eurowings zwar später noch absagen, aber das wußte ich da noch nicht)

Hier war ich erst einmal restlos glücklich. Was ein grandioser Abschied von Stockholm.

Noch ein letzter Blick auf das Heiligtum...

... dann ging es zurück in Richtung Hostel.

Schnell noch einmal durch den Humlegården.

Und zum Abschluß noch ein kleiner Sprint durch den Tunnel.

Und fertig. Hier im Rücken hatte ich den Eingang der Tunnelbanestation Hötorget, endete also genau am selben Ort wie am Vortag.

Ein unvergeßlicher Lauf ging nun zu Ende. Eigentlich war er gar nicht geplant, wäre dann fast wegen der Kälte abgesagt worden und hätte selbst dann nicht am Stadion vorbei führen sollen.

Manchmal wird alles nur deshalb gut, weil alles schief geht, was man ursprünglich mal wollte.

So kann es manchmal gehen.

14,96 Kilometer
1:27:55 Studnen
5:52 Min/Km

468 Fotos

Hauptseite Schweden-Foto-Archiv
Hauptseite Stockholm-Marathon 2018
Hauptseite Stockholm 2018