Natürlich kann man von Eisenach auch zum Rennsteig laufen (das macht man beim Supermarathon des Rennsteiglaufes auch), aber zwei Tage vor meinem 72,7-Km-Lauf nahm ich doch lieber den Bus.

Rund 165 Höhenmeter weiter oben treffe ich auf den Rennsteig. Von hier an wird dann aber gelaufen. Ich wollte mir schon einmal einen Eindruck verschaffen, auf was ich mich mit der Anmeldung beim Rennsteig-lauf eingelassen habe.

Diesen Schildern mit dem "R" gilt es zu folgen. Oder auch einem an den Baum gemalten "R". Verlaufen ist eigentlich unmöglich.

Und hier ging es dann los. Natürlich gleich mal bergauf. Mein Plan: bis Hohe Sonne dem Rennsteig folgen und dann durch die Drachen-schlucht runter nach Eisenach.

Das Stück bis Hohe Sonne läuft man beim Rennsteig-lauf nicht. Da trifft die Strecke aus Eisenach kommend erst kurz hinter Hohe Sonne auf den Rennsteig.

Ich hatte also Hoffnung, daß mir solche unwegsamen Ecken ersparbleiben. Oder konnte man ein 2500-Läufer-Feld hier durch jagen?

Die Wegbeschaffenheit war sehr unterschiedlich. Neben dem offizielle Rennsteig gibt es ja auch noch den Rad-Rennsteig, der natürlich (wie hier) deutlich einfach zu bewältigen ist und auch viel flacher ist.

Mich Läufer jagte man den Berg rauf und runter. Bis zur Wilden Sau sind es zwar eigentlich nur 24 gewonnene Höhenmeter, die merkt man aber bei dem vielen Rauf und Runter nicht wirklich.

Radweg rechts flach und breit, Wanderweg links rauf und schmaler werdend.

400 Meter über Null. Dieses Steinkreuz aus dem Jahre 1483 ist das älteste Denkmal am Rennsteig.

Von Vachaer Stein aus sind es bis hier etwas über drei Kilometer.

Diese zweite Hälfte meines Rennsteig-Einstiegs war ein wenig einfacher zu laufen.

Bis Hohe Sonne waren es erneut gut drei Kilometer und noch einmal 38 Höhen-meter im Anstieg, aber die gut verteilt.

Hier gibt es einen Kiosk, das Zusammentreffen mit der B19 aus Eisenach und den Abzweig zur Drachen-schlucht.

Bis hier war ich 6,24 Km unterwegs. 5:51 Min/Km. Und war ziemlich kaputt. Bei schwülen 23°C lag es sicher auch am Wetter. Vor den 72,7 Km zwei Tage später graute mir nun allerdings mehr als zuvor. Und das soll etwas heißen.

Hier ging es nun also zur Drachenschlucht, bei deren Durchquerung man auf den 3015 Metern rund 220 Höhenmeter verliert.

Ohne Treppen, Bohlenwege und ähnliche Hilfen wäre die Schlucht unpassierbar. Zumindest nicht für normale Wanderer oder Läufer.

Da wurde es schon einmal recht eng.

Zwischendurch gab es aber auch immer wieder schöne naturbelassene Passagen.

Das dürfte wohl die engste Stelle (68 Zentimeter) sein. Da erstaunt er schon etwas, daß man zwar vor der Mit-nahme von Kinderwagen, Wollstühlen, Rollatoren, Fahrrädern warnt und bewegungseingeschränkten Personen ganz vom Betreten abrät, aber keinerlei Hinweis für etwas besser genährte Leute raus gibt.   

Da wurde es kurz darauf noch einmal eng.

Auch so war es an vielen Stellen sehr naß, matschig und/oder rutschig. Wie das hier wohl nach einen längeren Regen aussehen mag?

Und dann wurde es für gut 100 Meter noch einmal richtig eng.

Und unter den Füßen rauschte der Fluß.

3015 Meter und 220 Höhen-meter später war das Süd-portal der Schlucht erreicht. Das Tempo für die Strecke lag bei 7:35 Min/Km!

Nach so viel schönster Natur lief ich auf der Bundes-straße nach Eisenach ein.

Und nun ging es noch quer durch die Stadt. Ich hatte leider schon am Ortseingang die Orientierung verloren und lief nun mehr nach Gefühl und Sonne als nach Plan und Verstand.

Trotzdem fand ich recht schnell bekanntes Gebiet. Zumindest vom Stadtplan her. Diese Lauf war meine erste Tat nach der Ankunft in Eisenach.

Die letzten Meter ging es dann noch einmal richtig steil bergauf. Wie kann man auch nur ein Quartier am Hang wählen?? Da brach dann auch das zum Schluß flotte Tempo (5:10 Min/Km) ein.

12,36 Kilometer
1:15:34 Stunden
6:07 Min/Km
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